War Aristoteles nicht hatte 0171

Wir haben, und Aristoteles hatte nicht:

was auch immer "Aristoteles" hier bedeutet: 2016 haben wir einiges, was wer auch immer für die zoologischen Schriften des Corpus aristotelicum halbwegs früh verantwortlich war nicht hatte:

• Mikroskopie
• Molekularbiologie
• Photographie
• Karteikarten, Rechner, Datenbanken, Indices (und in der handschriftlichen Überlieferung wie in den Verweisen aus PA und GA kommt HA ohne Index! - wie auch immer sich da irgendwer damals drin zurecht gefunden hat; u.U. sind die gelegentlichen Inkonsistenzen in den De animalibus libri des corpus aristotelicum mindestens zum Teil auf mangelnden Überblick zurückzuführen?) 
• Fossilien (als Überlieferungsträger in bezug auf Vergangenes) (siehe auch diesen Beitrag hier)
• Standardisierte Nomenklatur
• Wirklich reichlich Literatur
• Bestimmungshilfsmittel
• Last not least: Evolution

Und vermutlich kann man diese Liste noch verlängern.

 Das bedeutet vor allem, dass man bei der Lektüre der De animalibus libri des corpus aristotelicum versuchen sollte, das was man da liest unter Ausblendung von dem was später geschah zu lesen. Einerseits. Andererseits sind wir was wir sind, bin ich was ich bin, und nicht zuletzt an rinascimentalen Rezeptionen, Erweiterungen, Veränderungen, etc. interessiert: und daher durchaus Nutzer mindestens von Indices und Literatur.

Das ist das eine. Ein andres ist, dass, so umfangreich obige Liste auch ist, die Biologie des Aristoteles, insbesondere was ihre Probleme (im Sinne von "Problemata") betrifft, und mir ursprünglich überraschend auch was die behandelten Phänomene betrifft,  erstaunlich ähnlich der Biologie des ersten Viertels des 21. Jahrhunderts ist.

Mehr als 2300 Jahre. Manchmal ist das eine lange Zeit, und manchmal eine nicht so lange Zeit.